Tödliche Gefahr Internet. Wer sich in sozialen Netzwerken bewegt, lebt gefährlich. Der Erstling des Autors Sasha Kovsky, 34, im realen Leben IT-Fachmann, ist erschreckend nahe an der Realität. Wer sich vermeintlich anonym in Chats trifft, bewegt sich auf dünnem Eis. Oft kommt es zur Begegnung im realen Leben, gewollt oder nicht, manchmal mit blutigem Ende. ‘Cam Over’ ist keinem realen Kriminalfall nachempfunden, dennoch verstricken sich viele in dem Netz aus Sex, Stalking und Mord. Ein Internetfahnder zu ‘Cam Over’: ‘Diese Geschichte könnte sich jederzeit so ereignen und ähnliche Fälle liegen zu Dutzenden bei den Akten, Täter sind in Haft.’ Mit dem Protagonisten Bernd Hauser, Musiklehrer, 36 Jahre alt, wird ein Soziopath erschaffen, welcher auf Grund seiner Aktivitäten und Tätigkeiten durchaus die Hauptfigur aus ‘American Psycho’ unbewusst zum Vorbild haben könnte. Hauser verbringt seine Zeit, und darüber verfügt er jede Menge, ausschlieBlich im Internet. Durch die intensive Beschäftigung damit, stumpft er rasch gegenüber den Alltagsbanalitäten des Mediums ab. Der Nachrichten, Katastrophen, Krieg, Mord und Krisen, und der lähmenden Wiederholungen im TV überdrüssig, konzentriert er sich auf den vermeintlich gröBten Vorteil der Datenautobahn: die vermeintliche Unabhängigkeit als Benutzer der selbigen. Da der Mensch so seine Bedürfnisse hat, landet Hauser zwangsläufig auf den Millionen Seiten der Anbieter für sexuelle Bedürfnisse. Seine reale Welt verschiebt sich in Richtung der Angebote der diversen Webcamchats. Am meisten erregen ihn die Livechats mit den Schönheiten Russlands. Anfangs, strikt seine Anonymität wahrend, bleibt er ein stummer Lauscher bei den Livechats. Er versteht sowieso nichts, da er weder kyrillisch lesen, noch russisch sprechen kann. Doch das Beobachten der, sich vor der Webcam räkelnden, Nacktheiten wird ihm bald zu wenig. Autodidaktisch überwindet er die Sprachbarriere, und schafft es unter Ausnutzung aller Recherchemöglichkeiten in Kontakt mit
