In seinem Werk Xinti yu xingti stellt Mou Zongsan (geb. 1909) den Neokonfuzianismus als Vollendung der praktischen Philosophie Kants dar. Dem Begriff der Autonomie Kants stellt er den Begriff der schöpferischen Realität (chuangzao shiti) gegenüber, den er auf das Denken Cheng Haos (1032-1085) zurückführt. Die Arbeit zeigt typisch konfuzianische Argumentationsstrategien auf, die die Überlegenheit des Konfuzianismus gegenüber der europäischen philosophischen und religiösen Tradition zeigen sollen. Analysiert wird die Begrifflichkeit Mous, da er sich eine Sprache schafft, mit der er den Anspruch einer systematischen Begründung von Moralität erhebt.